Kopfweiden
Als Kopfweide bezeichnet man eine Weide, deren Stamm in einer Höhe vor etwa zwei Metern abgesägt wurde. Hierzu werden meist die Silberweide oder die Korbweide benutzt. An der Schnittfläche bildet der Baum zahlreiche neue Triebe aus. Diese Ruten lassen sich gut erreichen und wurde früher zur wirtschaftlichen Nutzung abgeschnitten (geschneitelt). Das Schneiteln ist jedoch nur in den Wintermonaten bis 1. März erlaubt, um eventuell früh brütende Vögel nicht zu stören. Wenn eine Weide einmal zur Kopfweide geschnitten ist, so muss sie alle 3-10 Jahre wieder geschnitten werden. Ansonsten verändert der Baum auf Grund der zahlreichen ausgetriebenen Äste seine Statik und droht auseinander zu brechen.
Die Ruten wurden früher für Flechtzäune, für Gefache in Fachwerkbauten sowie zum Körbeflechten benutzt. Aus frisch geschnitten Weideruten können aber auch sehr einfach Pfeifen gebaut werden.
Die Kopfweide ist ein Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter auch Eulen und Fledermäuse. Diese Tiere finden in den häufig hohlen Bäumen Nahrung und Unterschlupf. Im zeitigen Frühjahr sind Kopfweiden ein sehr ergiebiger Pollenspender für Bienen.
Der NBL hat sich zum Ziel gesetzt, die noch bestehenden Kopfweiden (z.B. am Landgraben zwischen Ahnebeck und Parsau) zu erhalten und auch an anderen Orten neue Kopfweiden zu setzen, deren Pflege vom Verein übernommen wird.
Die Vermehrung von Kopfweiden ist denkbar einfach. Es genügt, an einer ausreichend feuchten Stelle eine frisch geschnittene Weidenrute in den Boden zu stecken. Meist wächst diese ohne besondere Pflegemaßnahmen sehr gut an.
Das Schneiteln der Kopfweiden muss alle 3-10 Jahre wiederholt werden.
Nach dem Schneiteln treiben die Kopfweiden wieder neu aus.